Viele klagen über die enormen gesellschaftspolitischen Fliehkräfte, denen wir aktuell ausgesetzt sind. Komplexe Herausforderungen erfordern bewusste Innenwelten. Mit unserem zweijährigen Modellprojekt möchten wir Impulse für die BNE-Bildungsarbeit setzen und in mehreren Beteiligungsprojekten Reflexionsprozesse fördern, die eigenen inneren Fähigkeiten zu entdecken, um auf Basis dieser Vergewisserung handeln und sich in die Gestaltung für eine nachhaltige Zukunft einbringen zu können.
Wir werden den Fokus zunächst auf die Inner Development Goals – transformational Skills for Sustainable Development (IDGs)1, lenken. In der zweiten Phase werden wir uns den Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030, widmen. Impulse aus beiden Prozessen werden wir im Kontext von 25 Jahre ÖBZ in Beteiligungsprozessen, Bildungsformaten, Aktionen und Ausstellungen wirksam machen.
Die IDGs beinhalten die Fähigkeiten, die geübt werden müssen, um handlungsfähig und resilient zu werden und zu bleiben. Die Idee ist, dass wir ausgehend von unserem persönlichen Innenverhältnis nach außen wirken: Vom Sein über das Wollen zum Handeln. Hierfür müssen die entsprechenden Kompetenzen gefördert werden. Wir sind davon überzeugt, dass man diese Kompetenzen lernen kann und vor allem, dass sie sich in einer guten BNE-Lernumgebung entfalten lassen. Genau das möchten wir mit diesem Modellprojekt am ÖBZ ausprobieren und demonstrieren. Das Handeln verlangt dann einen weiteren Kompass, der auf Nachhaltige Entwicklung gerichtet ist. Hier knüpfen wir an die Agenda 2030 mit den 17 Sustainable Development Goals an.
Beteiligungsmaßnahmen:
- Gruppenreflexion des bereits Erreichten am ÖBZ (25 Jahre ÖBZ, 25 Jahre BNE und Bildungsprojekte in den Gartengruppen), um sich dabei der Selbstwirksamkeit zu vergewissern.
- Kontemplativer Garten, 8 Termine pro Jahr. Gestaltung einer Gartenfläche zu einem kontemplativen Erlebnisraum („Oase der Stille" / „Garten für gute Gedanken"). Hier geht es darum, einem Bereich im Garten eine neue Bedeutung zu geben und dort ein Areal des Gartens so zu gestalten, dass Rückzugsräume entstehen, in denen man zu sich kommen und nachdenken kann, Kraft schöpfen und sich selbst in Verbindung mit der Mitwelt erleben kann.
- Thematisch gegliederte moderierte Beteiligungsworkshops zur Erarbeitung einer Ausstellung 2026 zu den SDGs im Kontext von 25 Jahre ÖBZ.
Pädagogische Angebote:
- IDGs fördernde pädagogischen Angebote, durchgeführt von freiberuflichen Dozent*innen, darunter eine Ferienwoche. Etablierte Bildungsformate sollen durch neue Methoden angereichert werden beziehungsweise es werden neue Bildungsprogramme konzipiert. Was genau entstehen wird, ist ein offener Prozess und wird sich ergeben. Geplant sind u.a. Angebote für Schulklassen- Hort- und Kindergärten sowie Ferienangebote, die im Zeitraum des Projekts adaptiert oder entwickelt und später in den Bildungsprogrammen integriert werden.
- Multiplikator/innen-Schulungen: Angeregt durch zahlreiche Gespräche werden wir zusammen mit BNE-Pädagog*innen unsere erlebnispädagogischen Programme darauf hin reflektieren, inwieweit „gutes Erleben" als Grundlage Veränderungen möglich machen und sie entsprechend methodisch oder in der inhaltlichen Schwerpunktsetzung anpassen.
Weitere Projektbestandteile:
- Ideenwerkstatt: Wie kann man IDGs und SDGs für Besucher*innen erlebbar machen?
- Outdoor-Ausstellung „Friedensklima" zu den globalen SDGs, die wir von Juni bis August 2026 auf den Freiflächen des ÖBZ, dazu korrespondierende Themenworkshops für Kinder und Jugendliche sowie ergänzend eine Ausstellung der erarbeiteten Ergebnisse im Foyer.
- Künstlerisch-kreativer Impuls für das ÖBZ-Jubiläumsevent 2026.
Das Projekt ist gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.