Die staatlich anerkannten Umweltstationen in Bayern präsentierten sich am 18. Juni 2024 im Bayerischen Landtag. Verbunden durch die ANU Bayern e.V. – dem Dach- und Fachverband für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern - präsentierten sie ihre hochwertige außerschulische Bildungsarbeit einer Vielzahl von Abgeordneten im Bayerischen Landtag. Der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Tobias Reiß (CSU), betonte in seiner Begrüßung die gesellschaftliche Bedeutung von Umweltstationen als wichtige Säule für die Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung.
Die bayerischen
Umweltstationen präsentierten sich am 18. Juni 2024 im Landtag und stellten vor, welche
beachtlichen Aufgaben sie als starker Motor für BNE (Bildung für nachhaltige
Entwicklung) in der Region leisten. Politiker*innen und
BNE-Bildner*innen sprachen über die wertvolle Arbeit der Umweltstationen und
nutzten die Möglichkeit, verschiedene Aktivangebote vor Ort gemeinsam
auszuprobieren. Bei einem Wertespiel tauschten sich die Anwesenden über ihre
persönlichen und auch über die jeweiligen Werte ihrer Parteien aus. Das
Weltverteilungsspiel, bei dem es darum geht, die Verteilung von Kennzahlen wie
Bevölkerung, CO2-Emissionen etc. weltweit abzubilden, um auf global
ungerechte Verhältnisse und Zusammenhänge hinzuweisen, konnte erprobt werden. Außerdem
luden der Klimakoffer mit spannenden Experimenten zum Klimawandel und Mikroskope
zum Entdecken und Informieren ein. Die Aktivitäten machten deutlich, dass die
Methoden der Bildung für nachhaltigen Entwicklung altersunabhängig und lebenslang
relevant sind. Auch eine konkrete Vorstellung der innovativen und aktuellen
Bildungsarbeit bekamen die Anwesenden bei der Vorstellung der interaktiven Hochwasserelemente.
Bei regionalen Schmankerln aus ganz Bayern tauschten sich BNE Expert*innen mit
Politiker*innen über die Umsetzung der Agenda 2030 aus. Die Vertreter*innen der
Umweltstationen konnten anhand der Aktionsmöglichkeiten vor Ort zeigen, wie brisante
Themen wie Klimawandel und Biodiversität durch innovative Bildungsmethoden und
partizipative Prozesse vermittelt werden.
Im Raum München gibt es fünf staatlich anerkannte Umweltstationen. Neben dem Ökologischen Bildungszentrum München sind das Ökoprojekt MobilSpiel e.V., das Heideflächenhaus, die LBV Umweltstation sowie das Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck in Pullach. Sie sind
bedeutende Anlaufstellen für Kitas, Schulen und andere Bildungseinrichtungen sowie der gesamten Stadtgesellschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft", so Marc Haug, Leiter der Umweltstation Ökologisches Bildungszentrum München (ÖBZ)
Nach einem Landtagsbeschluss von 1993 sollen in Bayern
flächendeckend Umweltstationen etabliert werden. Derzeit gibt es 65 staatlich anerkannte Umweltstationen in Bayern. Ziel ist in jedem Landkreis mindestens eine Einrichtung. Deren wertvolle Bildungsarbeit
wird von Seiten des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und
Verbraucherschutz finanziell unterstützt. Die abrufbaren Fördermittel pro
Umweltstation stagnieren jedoch trotz steigender Personalkosten bei
gleichzeitig wachsenden Anforderungen seit vielen Jahren. Zudem sinkt
der Wert der Förderung durch die Inflation kontinuierlich.
Um einerseits diese ständig größer werdende Lücke zu
schließen und andererseits der Bedeutung der außerschulischen Bildungsarbeit
Rechnung zu tragen, fordert die ANU Bayern e.V. eine Verdopplung der Förderung
pro staatlich anerkannter Umweltstation in Bayern. Die Erhöhung der
Fördermittel ist notwendig, um das Ziel einer flächenhaften hochwertigen
Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern auch in Zukunft zu gewährleisten.
Der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Landesverband Bayern
e.V. (ANU Bayern e.V.) ist der Dach- und Fachverband für Umweltbildung und
Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern. Die ANU Fachgruppe
Umweltstationen vertritt die Interessen der 65 staatlich anerkannten
bayerischen Umweltstationen. Als außerschulische Bildungs- und Netzwerkpartner
haben sie im Jahr 2023 insgesamt rund eine halbe Million Menschen mit ihren
Bildungsangeboten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und
Umweltbildung erreicht. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung
der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.